Sich erinnern, reflektieren, Ideen sammeln ⸻

Kennenlernen

Am Anfang steht ein unverbindliches Kennenlerngespräch, bei dem wir besprechen, für wen oder welche Verbindung euer Unikum gedacht ist. Außerdem bietet uns dies die Möglichkeit, uns kennenzulernen und festzustellen, ob wir uns die gemeinsame Arbeit vorstellen können. Wir legen in den mehrwöchigen Entstehungsprozess sehr viel Persönliches und Emotionales, weshalb mir ein vertrauensvolles Miteinander, bei dem sich beide Seiten wohlfühlen, sehr wichtig ist.

Dieses und alle anderen Gespräche führen wir bequem online über Zoom.

Beauftragung

Entscheiden wir uns für die gemeinsame Arbeit, wird zunächst die Hälfte des Kaufpreises als Vorauszahlung fällig. Erst danach gebe ich den Bau des Korpus des Unikums in der von dir gewählten Größe in Auftrag.

Vertrauensvoll hergestellt wird der Korpus durch Johann von Kralunikate aus Dresden.

Der Korpus ist als Kontrast zur aufwendigen Oberflächengestaltung bewusst schlicht gehalten und wird aus Birke Multiplex gefertigt. Die Wahl fiel gegenüber Vollholz auf dieses Material, da es sich hierbei um den verwindungssteifsten Holzwerkstoff handelt. Holz reagiert sehr stark auf Luftfeuchteschwankungen zum Beispiel durch Heizen, was zur Folge hätte, dass die aufwendig aufgebrachten Schichten (Grundierung, Vergoldung, Radierfarbe, Bemalung) nicht mehr am Bildträger haften und so Verluste entstehen können.

Liebe zum Detail ⸻

Entwurf

Damit beginnt die Entwurfsphase. Es geht um das Erinnern und Sammeln von bedeutsamen Einzelmotiven desjenigen, für den das Unikum gedacht ist beziehungsweise eurer Verbindung zueinander. Besonders im Fall eines Verlustes kann dieser Prozess ausgesprochen tief gehen und einen Teil aktiver Trauerarbeit darstellen. Jedes Detail kann eine besondere Bedeutung und Symbolcharakter haben. Begonnen beim Farbton der Radierfarbe, beispielsweise der Lieblingsfarbe oder der Farbe des Lieblingskleidungsstückes. Wichtig ist hierbei nur, dass ein gewisser Kontrast zum Gold entsteht.

Für die Motivsuche können eher vordergründige Motive passend sein. Es kann aber genauso nach der Namensbedeutung, der Symbolik bestimmter Pflanzen oder Ähnlichem recherchiert werden. Ebenfalls ist es möglich, ein von euch „mitgebrachtes“ Motiv, wie eine besonders bedeutsame Tätowierung oder aber auch ein Familienwappen, zu verwenden. Je nachdem, was sich für euch stimmig anfühlt. Außerdem besprechen wir eure Mustervorlieben – ob eher filigran, verschlungen, floral, figural, geometrisch, als Einzelmotiv oder als Rapport (Wiederholung eines bestimmten Musterabschnittes) der Einzelmotive, die sich an historischer oder zeitgenössischer Ornamentik orientieren können.

Ich erstelle dann von Hand im gewünschten Stil Entwurfszeichnungen der Einzelmotive und bearbeite sie am Rechner zu einer stimmigen Musterkomposition, die dann wiederum passend auf die Korpusmaße des Unikums skaliert wird.

Der Entwurfsprozess nimmt in etwa die Hälfte der gesamten Herstellungsdauer des Unikums ein. In dieser Phase stimmen wir uns regelmäßig ab, bis alle für mich wichtigen Details geklärt sind und der Entwurf euren Vorstellungen entspricht.

Praktische Umsetzung

Zunächst wird der Korpus des Unikums grundiert. Nach dem Aufbau von 6 Grundierungsschichten und dem gewissenhaften Schleifen der Grundierung von Hand wird das Äußere des Korpus komplett mit Blattgold belegt und nach einer gewissen Trocknungszeit mit dem Achat auf Hochglanz poliert.

Im nächsten Schritt stelle ich die Radierfarbe nach einem historischen Rezept her. Dabei werden die entsprechenden Pigmente sorgfältig von Hand mit dem aus Eigelb und tierischem Leim bestehenden Bindemittel verrieben. Der Auftrag der Radierfarbe erfolgt in 2-3 Schichten bis das Gold gänzlich verdeckt ist.

Anschließend übertrage ich das Muster auf den Deckel und alle Seitenflächen des Korpus. Danach lege ich das empfindliche Blattgold entsprechend des Musters mit einem geeigneten Werkzeug nach und nach wieder frei. Was hier relativ übersichtlich beschrieben ist, ist ein – in Abhängigkeit von der Filigranität des Musters – aufwendiger und anspruchsvoller Vorgang.

Es ist außerdem möglich, das Muster auf Wunsch farbig zu gestalten beziehungsweise zu akzentuieren. Für die farbige Gestaltung verwende ich hochwertige Gouachefarben.

Zum Abschluss erhält das Unikum im Inneren eine getönte Holzlasur sowie einen schützenden Überzug auf allen vergoldeten und radierten Flächen. Ohne diesen wäre die Oberfläche zu empfindlich und das Unikum nicht als Gebrauchsgegenstand geeignet. So soll es euch über viele Jahre und vielleicht auch an nachfolgende Generationen weitervererbt, begleiten und Freude bereiten.

Das fertige Unikum wird gewissenhaft verpackt und versichert per Post an euch versandt.